Enzyme
Am weitesten verbreitet ist der Einsatz gentechnisch veränderter Mikroorganismen bei der Herstellung von Enzymen. Diese sind die natürlichen Werkzeuge der Zellen, mit denen sie zielgerichtet Moleküle auf-, ab- oder umbauen. Heute werden Enzyme zu verschiedenen Zwecken in der Lebensmittelverarbeitung eingesetzt, etwa bei Brot und Backwaren, Saft und Wein, Fertig- oder Tiefkühlprodukten.
• Beispiel Käse: Damit aus Milch Käse werden kann, muss Labferment zugesetzt werden. Es wird traditionell aus Kälbermagen gewonnen und enthält Chymosin, ein Enzym, das die Dicklegung der Milch einleitet. Heute wird Chymosin mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt. Es findet in vielen Ländern Verwendung.
• Beispiel Stärkeverzuckerung: Enzyme zerlegen Stärke — vor allem aus Mais — in ihre Zucker-Grundbausteine. Dieser als Stärkeverzuckerung bezeichnete Prozess wird heute großtechnisch mit Säure oder mit Enzymen durchgeführt. Die Produkte, wie etwa Traubenzucker, Dextrine oder Glukosesirup, werden vielfach als Lebensmittelzutaten und Zusatzstoffe verwendet. Die eingesetzten Enzyme lassen sich überwiegend mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen gewinnen.
Ohne es zu ahnen, begegnen Ihnen in nahezu jedem Produkt Enzyme, die bereits aus gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden können und auch an die Industrie verkauft werden.